Claudia Roth unterstützt Protest gegen Kohlekraftwerk in Eemshaven
Gemeinsame Aktion mit Zuivere Energie, Greenpeace Niederlande und Bürgerinitiativen
Borkum/Eemshaven. „Bleibt standhaft und wehrt Euch gegen dieses Kohlekraftwerk! Es passt weder in diese Zeit noch zum Weltnaturerbe Wattenmeer“. Mit diesen Worten richtete sich die Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Claudia Roth, am Donnerstag (6. Dezember) bei ihrem Besuch in Eemshaven an die dort versammelten Vertreter von Zuivere Energie, Greenpeace Niederlande, der Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland sowie weiteren Umweltgruppen, Initiativen und Parteien aus der Provinz Groningen sowie der Stadt Emden und den Landkreisen Aurich und Leer.
Gemeinsam mit den grünen Landtagskandidaten Hajo Rutenberg (Leer) und Johann Smid (Krummhörn) sowie dem Bundestagsabgeordneten des Wahlkreises Aurich-Emden, Thilo Hoppe, informierte sich Claudia Roth über den Stand der Bauarbeiten sowie über den Widerstand gegen das RWE-Kohlekraftwerk.
Roth berichtete unter anderem über die erfolgreichen Proteste gegen das geplante Kohlekraftwerk in Mainz. Dort hätten vor allem Mediziner darauf hingewiesen, dass Kohlekraftwerke besonders für Kinder sowie ältere und geschwächte Menschen ein Risiko seien und zu einem Anstieg von Atemwegserkrankungen führten. „Und gerade solche Menschen kommen doch zu Euch an die Nordsee, um hier gesund zu werden!“, rief Roth den Niederländern und Ostfriesen zu. Ein Kohlekraftwerk in Emshaven, das in unmittelbarer Nachbarschaft zu den niederländischen und ostfriesischen Inseln die Abgase einer Großstadt produziere, sei eine schwere Hypothek für die hier lebenden Menschen, für die Natur sowie für den Tourismus.
Die Bundesvorsitzende der Grünen sicherte den Bürgerinitiativen ihre Unterstützung zu. Johann Smid wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass mehrere Umweltverbände sowie die Gemeinden Krummhörn, Jemgum und Borkum – unterstützt von allen ostfriesischen Inseln – bei der Provinz Groningen Einwände gegen die Naturschutzrechtliche Genehmigung eingereicht hätten. – Er selbst und der Bundestagsabgeordnete Thilo Hoppe hätten schon Klage beim Raad van State, dem obersten niederländischen Verwaltungsgericht eingereicht. Diese Klagen hätten durchaus Aussicht auf Erfolg, weil die Auswirkungen des Kohlekraftwerks auf Ostfriesland und seine Inseln nicht wirklich untersucht worden seien.
Ein geplanter Besuch von Claudia Roth auf Borkum und ein Gespräch mit dem dortigen Bürgermeister musste leider aufgrund der Wetterlage abgesagt haben. Die Bundesvorsitzende der Grünen hat aber fest zugesagt, diesen Besuch in Kürze nachzuholen.