Grüne bieten als einzige Partei innovatives Konzept zur Hungerbekämpfung
19 Entwicklungs-, Agrar- und Umweltorganisationen – darunter das Forum Umwelt und Entwicklung, Brot für die Welt, Misereor, Attac, Oxfam und FIAN Deutschland – hatten im Vorfeld der Bundestagswahl einen Aufruf mit 15 Forderungen "Für eine Welt ohne Hunger" an die deutschen Parteien gerichtet.
Die Antworten der Parteien auf den Aufruf wurden nun ausgewertet. So sichern zwar alle Parteien ihre Unterstützung für das Menschenrecht auf Nahrung zu. "Wenn es konkret wird, zeigen die Antworten der Parteien jedoch deutliche Diskrepanzen, aber auch erhebliche Leerstellen auf", so die Initiatoren des Aufrufs. Vor allem die Unionsparteien und die FDP setzen auf alte Rezepte, die bisher nicht gewirkt haben. Im Gegenteil: die Zahl der Hungernden ist mit über einer Milliarde Menschen so hoch wie nie zuvor.
Das Konzept der Grünen hingegen wird aktuellen Herausforderungen wie den Auswirkungen des Klimawandels gerecht. Es fordert Kohärenz zwischen den relevanten Politikfeldern wie Agrar-, Handels- und Entwicklungspolitik. Die Grünen greifen die zentrale Forderung des Aufrufs auf, armen Ländern Schutzmöglichkeiten für ihre Landwirtschaft gegen Dumping-Nahrungsmittelimporte zu ermöglichen. Sie sprechen sich entschieden gegen Agrarexportsubventionen aus. Und nur die Grünen fordern Zertifizierungssysteme für alle Exportagrarprodukte.
Alle Parteien treten dafür ein, dass die ländliche Entwicklung wieder an Bedeutung gewinnt, einzig die Grünen antworten jedoch ausführlich darauf, wie diese zu gestalten sei: kleinbäuerlich, klima- und standortangepasst. Die Koalitionsparteien hingegen – so kritisieren die Initiatoren des Aufrufs – erwähnen mit keinem Wort die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, obwohl diese 50 Prozent der Hungernden weltweit ausmachen.
Die Antworten der Parteien auf den Aufruf "Für eine Welt ohne Hunger" machen deutlich: Die Bundestagswahl wird auch wesentliche Auswirkungen auf die zukünftige deutsche Politik zur Bekämpfung des Welthungers haben.