Grüne unterstützen Aktivitäten der Milchbauern
Auf einer Klausurtagung der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/ Die Grünen im bayrischen Miesbach traf der Auricher Bundestagsabgeordnete Thilo Hoppe kürzlich den Vorsitzenden des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM), Romuald Schaber. Die Grünen hatten eine Resolution zur bäuerlichen Milchviehhaltung beraten und dazu Vertreter der Milchwirtschaft eingeladen.
(Das Foto zeigt Thilo Hoppe, links, mit BDM-Chef Romuald Schaber) Der BDM und die Grünen fordern eine stärkere Marktorientierung der Milchwirtschaft. Im Gespräch mit Hoppe betonte der BDM-Vorsitzende: "Der Milchmarkt braucht ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage." Nur eine qualitativ hochwertige und umweltgerechte Milcherzeugung bei fairen Verbraucherpreisen könne das Auskommen der bäuerlichen Betriebe sichern und damit zum Landschaftserhalt und zur Sicherung der ländlichen Regionen beitragen, so Hoppe. Mit dieser Forderung stützten die Grünen auch die ostfriesischen Milchviehbetriebe.
Schaber stellte fest, dass die Probleme an den Wurzeln angepackt und gelöst werden müssten. Die Beseitigung der Symptome durch Exportbeihilfen und Subventionen wäre nicht ausreichend, so der BDM in einer Erklärung. Die Resolution der Grünen, die Hoppe mit verabschiedet hat, geht noch weiter. Sie fordert eine Milchwirtschaft, die gänzlich ohne Exportsubventionen auskommt und dafür darauf setzt, dass hochwertige Milch mit regionalem Bezug, die unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien produziert wird, auch angemessen vergütet werden muss.
Die europäische Mengenpolitik habe für eine ständige Überproduktion gesorgt und der Lebensmittelhandel habe seine Marktmacht ohne Rücksicht auf die Landwirte zur Senkung der Erzeugerpreise für Milch missbraucht, stellt Hoppe in einer Pressemitteilung fest. Die Bundesregierung müsse nun auf europäischer Ebene eine Milchpolitik fordern, die verbraucher- und marktorientiert ist. Der Entwicklung in die Massenproduktion zu Lasten der ländlich geprägten Küsten- und Bergregionen sowie zu Lasten der Märkte in den Entwicklungsländern müsse Einhalt geboten werden, so Hoppe.
Hoppe und die Bundestagsfraktion der Grünen lobten in Miesbach ausdrücklich die Forderungen des BDM nach Mengenanpassungsmöglichkeiten sowie die Bereitschaft, als landwirtschaftliche Unternehmen Mitverantwortung zu übernehmen und auf keine Lösungsansätze zu setzen, die zu Lasten der kleinbäuerlichen Landwirtschaft in den Entwicklungsländern gehen würden.
Die mit Romuald Schaber begonnene Diskussion will Hoppe mit ostfriesischen BDM-Vertretern fortsetzen und vertiefen.
Resolution zur bäuerlichen Milchviehhaltung (pdf, 51 KB)