Schuldenerlass ist ein Befreiungsschlag für die ärmsten Länder
Zum Ergebnis der G-8-Finanzministerkonferenz in London erklärt Thilo Hoppe, entwicklungspolitischer Sprecher:
Zum Glück gibt es noch gute Nachrichten. Wir begrüßen sehr, dass sich die Finanzminister der G8-Staaten auf ihrer Konferenz in London überraschend schnell auf einen historischenSchuldenerlass für die ärmsten Länder der Welt einigen konnten.
Dies ist ein Befreiungsschlag für 18 überwiegend afrikanische Staaten, die bei guter Regierungsführung und kräftigen Eigenanstrengungen in der Armutsbekämpfung in kürzester Zeit insgesamt 40 Milliarden Dollar Schulden gestrichen bekommen. Dadurch bekommen sie wieder Luft zum Atmen und die Chance, voranzukommen und sich unabhängig zu machen von internationaler Hilfe. Die Beschlüsse der G8-Finanzminister eröffnen außerdem 20 weiteren Ländern die Chance, ebenfalls in den Genuss von einem Schuldenerlass zu kommen, wenn sie Erfolge in der Korruptionsbekämfung nachweisen können und überzeugende Konzepte zur Armutsbekämpfung vorlegen.
Das, was 1999 auf dem Kölner Entschuldungsgipfel durch eine Initiative der rot-grünen Bundesregierung begonnen wurde, findet nun eine Fortsetzung, die die internationale Gemeinschaft der Erreichung der Millenniumsziele näherbringt. Beherzte weitere Schritte in diese Richtung müssen folgen, um tatsächlich bis 2015 die Zahl der extrem armen und hungernden Menschen halbieren zu können.