Saleh muss auch offiziell seinen Rücktritt erklären
Zur aktuellen Entwicklung im Jemen erklären Kerstin Müller, Sprecherin für Außenpolitik, und Thilo Hoppe, Sprecher für Welternährung:
Damit die Lage im Jemen nicht noch weiter eskaliert und immer mehr Menschenleben fordert, muss Präsident Saleh nun so schnell wie möglich seinen Rücktritt erklären. Saleh muss endgültig den Weg für einen Neuanfang freimachen.
Die überwiegend jugendlichen Demonstranten, die mit ihren friedlichen Großkundgebungen in Sana die Protestbewegung gegen den seit Jahrzehnten autokratisch herrschenden Saleh ins Rollen gebracht hatten, sehen mit großer Sorge, dass ihre Bewegung zunehmend von Stammesführern und deren militanten Anhängern missbraucht wird.
Gemäßigte Vertreter der Regierung, der Oppositionsparteien und des Protestbündnisses sollten sich so schnell wie möglich auf eine Waffenruhe und die Bildung einer Übergangsregierung einigen und alles dafür tun, dass das Blutvergießen beendet wird. Die Vereinten Nationen, die EU und vor allem auch die Bundesregierung sollten sie darin mit aller Kraft unterstützen. Auch eine Verstärkung der humanitären Hilfe für dieses ohnehin extrem arme Land ist dringend erforderlich.
Eine Deeskalationsstrategie hat nur dann eine Chance, wenn Salehs Herrschaft beendet wird.