Region muss sich gegen Kohlekraftwerke wehren (regional)
Die Bevölkerung auf der ostfriesischen Halbinsel sollte massiven Widerstand gegen den Bau neuer Kohlekraftwerke in der Region signalisieren und organisieren. Das meint der Auricher Bundestagsabgeordnete Thilo Hoppe (Bündnis 90/Die Grünen).
Sollten die bereits weit gediehenen Pläne für den Bau von Kohlekraftwerken in Wilhelmshaven sowie die Vorüberlegungen für den Bau eines weiteren Kohlekraftwerks in Emden oder in der Krummhörn in die Tat umgesetzt werden, seien Einbußen für die Lebensqualität und den Fremdenverkehr zu befürchten, meint Hoppe.
Thilo Hoppe fordert Kommunalpolitiker, Vertreter der Tourismusbranche, der Landwirtschaft, der Ärzteschaft und der Umweltschutzverbände auf, sich zu einem breiten Bündnis zusammenzuschließen und gegenüber der Landes- und Bundesebene gegen die Kohlekraftwerkspläne zu protestieren. Er regt auch Unterschriftenaktionen an.
"Weltweit wird auf alle großen Konferenzen die Notwendigkeit betont, auf die sich bereits vollziehenden Klimaveränderungen mit einer radikalen Reduzierung der CO2-Emmissionen zu reagieren. Da passt der Bau neuer Kohlekraftwerke wie die Faust aufs Auge", erklärt Hoppe. Gerade Ostfriesland, das noch mit dem Pfund relativ guter Luftverhältnisse wuchern könne, verbaue sich seine Zukunft als Tourismus- und Agrarregion, wenn es den Bau neuer "Dreckschleudern" zulasse.
Berechnungen mehrerer Wissenschaftlerteams und Energieinstitute hätten ergeben, dass es sehr wohl möglich sei, sowohl auf Atom- als auch auf Kohlekraftwerke zu verzichten, wenn es größere Anstrengungen in den Bereichen Energieeinsparung, Effizienzsteigerung und den Ausbau der erneuerbaren Energien gäbe. Für eine Übergangszeit seien auch noch Gaskraftwerke notwendig.
Ostfriesland sei dabei, sich als Modellregion für die Nutzung und Weiterentwicklung erneuerbarer Energien zu profilieren. Die Verstromung von Kohle sei rückwärts gerichtet und würde dem Ruf dieser Region sehr schaden.