Notleidende des Syrien-Konflikts brauchen dringend Hilfe!
Zur humanitären Situation in Syrien und den angrenzenden Ländern erklären Claudia Roth, Bundesvorsitzende, und Thilo Hoppe, MdB von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
"Während über das baldige Ende des Assad-Regimes in Syrien spekuliert wird, spitzt sich die Situation der Menschen vor Ort und in den angrenzenden Ländern dramatisch zu. Die VN muss die Zahlen fast täglich nach oben korrigieren: Derzeit sind mehr als 525.000 Syrerinnen und Syrer in die Nachbarländer geflohen. Im ersten Halbjahr 2013 wird die Zahl laut VN sogar auf 1 Million anschwellen. In Syrien selbst sind 4 Millionen Menschen auf sofortige humanitäre Hilfe angewiesen. Mehr als 40.000 Menschen, der deutlich größte Teil davon Zivilisten, sind bereits ums Leben gekommen.
Auch steigt der Bedarf an Hilfsmitteln rasant an: Zu Beginn der Woche wurden sie insgesamt auf 1,5 Milliarden US-Dollar allein für die nächsten sechs Monate geschätzt - das ist der größte Umfang eines kurzfristigen Hilfsappells, den die Vereinten Nationen jemals herausgaben. Dabei konnte bereits der Bedarf des gesamten Jahres 2012 nur knapp zur Hälfte gedeckt werden. Ohne eine angemessene Finanzierung können die Hilfsorganisationen vor Ort selbst lebensrettende Maßnahmen nicht mehr gewährleisten. Bereits jetzt arbeiten sie unter schwersten und lebensgefährlichen Bedingungen.
Um dieser immensen humanitären Herausforderung zu begegnen, wird jede Hilfe gebraucht: Sowohl von der internationalen Staatengemeinschaft als auch von privaten Spenderinnen und Spendern. Und die Zeit drängt: Die syrische Zivilbevölkerung ist nicht nur immer heftigeren und brutaleren Kämpfen ausgesetzt, sondern auch den Witterungen des längst hereingebrochenen Winters. Viele Flüchtlingslager und Kollektivunterkünfte sind aufgrund der zu knappen finanziellen Mittel unzureichend ausgestattet: undichte Zelte, zu wenig Decken, gekürzte Essensrationen.
Die Bundesregierung sollte deswegen endlich schnelle Hilfe anbieten und syrische Flüchtlinge, egal, welcher Religion, auch in Deutschland unbürokratisch aufnehmen. Im vergangenen Jahr wurde in Deutschland nur knapp 7.000 Syrerinnen und Syrern Schutz gewährt - im Vergleich zu den jeweils 150.000 Personen, die aus Syrien in Jordanien und im Libanon aufgenommen wurden, eine verschwindend geringe Zahl. Außerdem wird fast allen syrischen Asylsuchenden in Deutschland nur ein stark befristeter Schutzstatus gewährt, der einen Familiennachzug faktisch unmöglich macht. Dabei leben in Deutschland viele Syrischstämmige, die bereit wären, ihre vor der Gewalt im eigenen Land fliehenden Angehörigen aufzunehmen.
Wir fordern die Regierung Merkel auf, den Menschen in Syrien mehr Solidarität entgegen zu bringen. Außerdem bitten wir die Menschen hierzulande um Spenden an Hilfsorganisationen, die Zugang zu den Flüchtlingen in Syrien und den umliegenden Ländern haben."
UNO-Flüchtlingshilfe (für UNHCR)
Sparkasse KölnBonn
Spendenkonto: 2000 88 50
BLZ: 370 501 98
Aktion Deutschland Hilft
(Mitglieder: action medeor, ADRA, ASB, AWO international, CARE Deutschland-Luxemburg, Help, Johanniter, Malteser, Der Paritätische, arche noVa, BRH, Freunde der Erziehungskunst Rudolph Steiners, Hammer Forum, Handicap International, Kinderhilfswerk, LandsAid, SODI, Terra Tech, World Vision Deutschland, Habitat for Humanity, Islamic Relief Deutschland)
Spenden-Stichwort: Flüchtlinge Syrien/Nahost
Spendenkonto: 10 20 30
Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00
Deutsches Rotes Kreuz
Spendenkonto: 41 41 41
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ: 370 205 00
Stichwort: Flüchtlingshilfe (Syrien)