Mehr Spenden für Birma erforderlich
Zur schleppend anlaufenden Hilfe für Birma erklären Kerstin Müller, außenpolitische Sprecherin, und Thilo Hoppe, Leiter der AG Globalisierung, Global Governance und Welthandel:
Mehr als eine Woche nach dem Zyklon Nargis bleibt die humanitäre Situation in Birma/Myanmar verheerend. Die birmanische Militär-Regierung ist bei der Bewältigung der Auswirkungen des Wirbelsturmes völlig überfordert. Internationale und deutsche Hilfsorganisationen berichteten gestern von einem leicht verbesserten Zugang für die humanitäre Hilfe zu den von dem Zyklon betroffenen Gebieten. Dieser Zugang muss von der birmanischen Militär-Regierung ausgebaut werden, damit mehr Hilfe bei den betroffenen Menschen ankommt.
Während einheimische Mitarbeiterinnen und Mitarbeier internationaler Hilfsorganisationen seit dem ersten Tag der Katastrophe überall im Land im Einsatz sind, ist der Zugang für ausländische Expertinnen und Experten – insbesondere zu dem besonders betroffenen Irrawaddy-Delta - extrem schwierig. Wir appellieren an die Militärs, Hilfsaktionen in den verwüsteten Gebieten unbürokratisch zuzulassen und ihre restriktive Visumspolitik gegenüber ausländischen Helferinnen und Helfern aufzugeben. Hilfslieferungen müssen nicht nur über den Luft- sondern auch über den Landweg zugelassen werden.
Wir fordern die deutsche Bevölkerung auf, für die birmanischen Opfer zu spenden. Anders als bei der Tsunami-Katastrophe vor vier Jahren ist das Spendenaufkommen trotz der hohen Opferzahl bislang sehr gering und steht in keiner Relation zur benötigten Hilfe.
Wir fordern die Bundesregierung auf, sich im Rahmen der Vereinten Nationen intensiv dafür einzusetzen, dass die internationale Staatengemeinschaft notfalls auch mit Druck auf eine schnellstmögliche Öffnung des Landes hinwirkt. Zudem fordern wir die Bundesregierung auf, über die bereits zugesagte Nothilfe in Höhe von vier Millionen Euro auch weiterhin unbürokratisch Hilfe zu leisten.