Luftbrücke nach Darfur muss bestehen bleiben
Zur drohenden Einstellung der Luftbrücke nach Darfur erklären Kerstin Müller, außenpolitische Sprecherin, und Thilo Hoppe MdB:
Es wäre ein unglaublicher Skandal, wenn die vom Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen betriebene Luftbrücke nach Darfur aufgrund von Geldmangel eingestellt werden müsste. Der "Humanitarian Air Service" (UNHAS) befördert zurzeit mit 24 Flugzeugen und sechs Helicoptern pro Monat rund 8000 humanitäre Helfer und Hilfsgüter nach Darfur. Derzeit sind rund zwei Millionen Menschen aufgrund des Bürgerkriegs in Darfur auf Nahrungsmittelhilfe und medizinische Versorgung durch die internationale Gemeinschaft angewiesen. Viele von ihnen können nur durch die Luft erreicht werden, da LKW-Konvois häufig überfallen werden. Allein das Welternährungsprogramm hat dabei bereits 37 LKW verloren. 23 Fahrer gelten als vermisst.
Die Luftbrücke nach Darfur kostet 77 Millionen Dollar pro Jahr. Da viele Gebernationen ihre Zusagen zur Finanzierung der Nahrungsmittelhilfe und der Luftbrücke nicht einhalten, droht nun die Einstellung der Luftbrücke und eine erhebliche Einschränkung der humanitären Hilfe, die für viele Flüchtlinge in Darfur im wahrsten Sinne des Wortes überlebenswichtig ist.
Wir dürfen die Menschen in Darfur nicht im Stich lassen. Wir fordern die Bundesregierung deshalb auf, sofort auf den bedrohlichen Engpass zu reagieren und mehr Geld zur Finanzierung der Luftbrücke bereitzustellen.