Ländliche Entwicklung ein Schlüssel zur Armutsbekämpfung

Anlässlich der heutigen öffentlichen Anhörung zur "Ländliche Entwicklung in der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit" erklären Thilo Hoppe, entwicklungspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, und Reinhold Hemker (SPD), Mitglied des Ausschusses für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft und Berichterstatter zum Thema im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung:

Um Hunger und extreme Armut effizient zu bekämpfen, gilt es bei den ländlichen Räumen in den Entwicklungsländern anzusetzen, in denen 80 Prozent der Hungernden leben. Die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit soll die Förderung stärker als bisher darauf ausrichten, sie inhaltlich fokussieren und finanziell besser ausstatten.

Eine gezielte Förderung der ländlichen Entwicklung soll dazu beitragen, Millionen von Menschen aus der Armut zu befreien. Nachhaltigkeit und Armutsorientierung sind entscheidend dafür, dass die Unterstützung bei denen ankommt, die sie dringend brauchen und dass die Entwicklung der Landwirtschaft nicht auf dem Rücken der Umwelt geschieht.

Ländliche Entwicklung wird dann erfolgreich sein, wenn sie gleichzeitig mehrere Ziele verfolgt:

     

  • Landreformen und öffentliche Investitionen in Infrastruktur, Gesundheit und Bildung
  • eine Kleinbauern fördernde und Ressourcen schonende Agrarpolitik vor Ort
  • eine gezielte Förderung von Frauen, die der Erkenntnis Rechnung trägt, dass Hunger vielfach weiblich ist
  • die Marktöffnung und den Abbau von Agrarsubventionen in den Industrieländern
  • sowie die Zusicherung von Schutzmaßnahmen zur Ernährungssicherung in Entwicklungsländern im Rahmen der WTO
  •  

Die Implementierung des im vergangenen Jahr verabschiedeten Rechts auf Nahrung sollte zur Leitlinie dieser Gesamtpolitik werden.