Kein Maulkorb für Watchdogs!

Zum heutigen Welttag für menschenwürdige Arbeit erklärt Thilo Hoppe, MdB:

Jeden Tag arbeiten weltweit Millionen von ArbeiterInnen unter unmenschlichen Bedingungen. Sie sind die Leidtragenden unserer Konkurrenzwirtschaft mit ihrer Geiz-ist-geil-Mentalität. In immer mehr Billiglohnländern kämpfen sie gegen unsichere Arbeitsverhältnisse, für das Recht sich zu organisieren und für Löhne, von denen sie leben können.

Bei uns in Deutschland sind es nicht zuletzt  Nichtregierungsorganisationen wie beispielseise die Christliche Initiative Romero, die die ArbeiterInnen in ihrem Kampf unterstützen, indem sie die brutalen Geschäftspraktiken verantwortungsloser Unternehmen wie kik, Lidl oder ALDI regelmäßig ins öffentliche Bewusstsein rücken.  

Unternehmen wie ALDI müssen endlich zu ihrer Verantwortung stehen, anstatt mit juristischen Schritten zu versuchen, ihre KritikerInnen mundtot zu machen.

Für eine grundlegende Verbesserung der Arbeitsstandards weltweit sind jedoch international verbindlichen Standards für die menschenrechtliche Verantwortung von Unternehmen nötig - zum Beispiel eine UN-Charta für nachhaltiges Wirtschaften oder zumindest regionale Lösungen, wie die  von der Clean Clothes Campaign geforderte Einführung eines  asiatischen Grundlohns.

In der Zwischenzeit, bevor solche verbindlichen Vorgaben existieren,  sind freiwillige Verhaltenskodizes von Unternehmen und Fair-Trade-Siegel erste Ansatzpunkte zur Verbesserung der Situation in der Produktion. Fair gehandelte Produkte ersetzen jedoch keinesfalls einen kohärenten Ansatz in der Politik, der die Bedürfnisse von ArbeitnehmerInnen in Entwicklungsländern beispielsweise in der Handelspolitik berücksichtigt.