„Jede-Oma-zählt“ – alte Menschen unterstützen Entwicklungszusammenarbeit
Zum Start der Kampagne HelpAge Deutschland erklärt Thilo Hoppe, Leiter der AG-Globalisierung:
Alte Menschen sind in der Entwicklungszusammenarbeit bisher kaum sichtbar. Dabei spielen sie vor allem im Kontext der HIV/Aids-Krise eine herausragende Rolle: Mehr als die Hälfte der zwölf Millionen Aidswaisen in Afrika leben im Haushalt der Großeltern. Ohne sie hätten die Kinder Afrikas keine Zukunft. Die Mit-Mach-Kampagne "Jede-Oma-zählt", die deutsche Großmütter und Enkel mobilisiert, afrikanische Großmütter und ihre Enkel in Hilfsprojekten zu unterstützen, hat unsere volle Unterstützung.
Für die alten Menschen bedeutet die Pflege der eigenen kranken Kinder und der verwaisten Enkel finanziellen, sozialen und emotionalen Stress und vertieft ihre Armut. Die Entwicklungszusammenarbeit hat diese zentrale Herausforderung bisher nicht genug beachtet.
Wenn Hilfsorganisationen zu Spenden aufrufen, dann tun sie dies oft mit großen, dunklen Kinderaugen, die von großflächigen Plakaten Mitleid erweckend auf uns hinunter schauen. Für Hilfe wird mit Kindern geworben.
Die Organisation HelpAge Deutschland rückt mit ihrer Aktion auch die globale Dimension des Alterns in den Vordergrund: Nicht nur bei uns, sondern auch in den Ländern des Südens vollzieht sich ein rasanter demografischer Wandel. Während die Industrieländer aber erst wohlhabend und dann alt wurden, müssen die Entwicklungsländer nun gleichzeitig die Herausforderung von Armut und zunehmender Alterung bewältigen.