Irrläufer unterwegs: der „Bonner Appell“ zur Entwicklungspolitik
Zum "Bonner Appell" an die künftige Bundesregierung erklären Ute Koczy, Sprecherin für Entwicklungspolitik, und Thilo Hoppe, Leiter der AG Globalisierung:
Wir lehnen die Vorschläge der Gruppe um die Verfasser des "Bonner Aufrufs" ab. Sie sind populistisch, ökologisch blind und geben keine Antwort auf die Herausforderungen einer modernen Entwicklungspolitik. Der Weg der Autoren des "Bonner Aufrufs" führt ins Abseits. Mit diesen untauglichen Vorschlägen wird den Ärmsten der Armen nicht geholfen. Stattdessen werden die Menschen, gerade in den fragilen Staaten, endgültig im Stich gelassen.
Wir stehen für eine Entwicklungspolitik, die
- die Hilfszusagen für Afghanistan weiter erhöht. Wir brauchen in den nächsten Monaten eine Verdoppelung der zivilen Mittel für Afghanistan. Intelligentes Klotzen statt Streichung der Hilfe ist gefordert,
- eindeutig für die Erfüllung des 0,7-Prozentziels steht. Dieses Versprechen zu brechen würde einen enormen Vertrauensverlust zu Folge haben. Wir brauchen für die Bewältigung der Folgen des Klimawandels und zur Bekämpfung der globalen Hungerkrise mehr Mittel und nicht weniger,
- sich gegen eine alleinige Vergabe der Mittel als Kredite an Entwicklungsländer ausspricht. Wir brauchen einen Mix von Instrumenten. Dazu zählen die Budgethilfe und weitere Entschuldungsinitiativen.
Thilo Hoppe ist Vorsitzender des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.