Internationaler Tag der humanitären Hilfe
Volker Beck, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer und menschenrechtspolitische Sprecher, und Thilo Hoppe, Leiter der AG Globalisierung, Global Gouvernance und Welthandel, erklären:
Am heutigen Tag der humanitären Hilfe ist es wichtig auch an die humanitären Herausforderungen zu erinnern, die aus dem aktuellen Nachrichtengeschehen verschwunden sind.
So starben seit 1998 in der Demokratischen Republik Kongo fast vier Millionen Menschen direkt durch Kriegshandlungen oder indirekt durch Hunger und Krankheit. Nach und nach versuchen die nach Angaben der Vereinten Nationen bis zu eine Millionen Binnenflüchtlinge und 400.000 ins Ausland geflüchtete unter schwierigsten Bedingungen wieder in ihre Heimatorte zurückzukehren.
Immer noch herrscht ein großes Klima der Unsicherheit. Das Ringen um die Kontrolle der Bodenschätze geht gerade im Osten des Landes nicht ohne Gewalt vonstatten. Die Menschen leiden, anstatt vom Reichtum ihres Landes zu profitieren.
Wir fordern die Bundesregierung auf, sich zusammen mit den Partnerländern verstärkt in Nothilfe und Entwicklungshilfe in der Demokratischen Republik Kongo zu engagieren. Die 2006 demokratisch gewählte Regierung benötigt weiterhin dringend internationale Unterstützung, damit das Land nicht ins Chaos und in Konflikte zurückfällt.
Wir danken allen Frauen und Männern, die sich unter schwierigen Bedingungen und oft unter Einsatz ihres Lebens für die Verbesserung der Lebensbedingungen von in Not geratenden Menschen in den Konfliktgebieten dieser Welt einsetzen.
Der Tag der humanitären Hilfe wird in diesem Jahr zum ersten Mal begangen. Er wurde von den Vereinten Nationen ausgerufen, um den Blick auf die weltweite humanitäre Hilfe zu lenken und der Helferinnen und Helfer zu gedenken, die ihr Leben verloren haben. Es wurde der 19. August gewählt, weil an diesem Tag vor sechs Jahren die UN-Vertretung im Irak bombardiert wurde und dabei 22 Menschen starben.