Hunger in Afrika: Der Krisenkonferenz müssen verbindliche Zusagen folgen
Zur bevorstehenden Geberkonferenz in Nairobi erklärt Thilo Hoppe, Sprecher für Welternährung:
Auf der Krisenkonferenz der Welternährungsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen, die gestern in Rom stattfand, wurde die Hungerkatastrophe am Horn von Afrika mit deutlichen Worten beschrieben und ein beherztes und gut koordiniertes Vorgehen aller relevanten Akteure gefordert. Diesem Signal müssen nun auf der morgen in Nairobi beginnenden Geberkonferenz endlich verbindliche Zusagen folgen, damit die vom Welternährungsprogramm beklagte Finanzierungslücke schnell geschlossen werden kann.
Die gestern von der Bundesregierung bekanntgegebene Aufstockung der deutschen Soforthilfe um 15 Millionen Euro ist ein erfreulicher Schritt in die richtige Richtung. Doch wenn man schon vor längerer Zeit gemachte Zusagen abzieht, dann beläuft sich der deutschen Beitrag zur Bekämpfung der aktuelle Hungerkatastrophe auf 21 Millionen Euro. Dies ist im Vergleich zu dem, was bereits andere Geber wie Großbritannien, Japan und Kanada zugesagt haben, immer noch sehr bescheiden.
Wir fordern die Bundesregierung auf, zum Erfolg der Geberkonferenz in Nairobi beizutragen und die Finanzmittel zur Verfügung zu stellen, die angesichts des Hilfsaufrufs der Vereinten Nationen und der deutschen Wirtschaftskraft angemessen sind. Dazu müsste der deutsche Beitrag zur Bekämpfung der aktuellen Hungerkatastrophe noch mindestens verdoppelt, eher verdreifacht werden.
Dies werden wir auch am Mittwoch auf einer Sondersitzung der Obleute des Entwicklungsausschusses des Deutschen Bundestages zum Ausdruck bringen, nachdem eine von uns beantragte Sondersitzung des gesamten Ausschusses leider nicht genehmigt wurde.