Hoppe diskutierte mit Bill Gates
Bei einem Treffen in Berlin hatte der Auricher Bundestagsabgeordnete Thilo Hoppe (Bündnis 90/Die Grünen) Gelegenheit, mit dem ehemalige Microsoft-Chef und Multimilliardär Bill Gates zu diskutieren. Zusammen mit seiner Frau Melinda hat Bill Gates eine Stiftung gegründet, die sich zunächst für eine Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Entwicklungsländern einsetzte und sich jetzt auch auf dem Agrarsektor engagiert.
Foto von links: Thilo Hoppe und Bill Gates (Josef Winkler / honorarfrei) Hoppe lobte in dem Gespräch das Engagement des amerikanischen Unternehmers in der Entwicklungszusammenarbeit. Er rechne es Bill und Melinda Gates hoch an, dass durch die Aktivitäten ihrer Stiftung Tausenden von Aids-, Tuberkulose- und Malaria-Kranken der Zugang zu Medikamenten gewährt werden konnten.
Kritik übte Hoppe jedoch an der Strategie der Gates-Stiftung im Bereich der ländlichen Entwicklung. Es sei fragwürdig, den Hunger einseitig durch eine Steigerung der Agrarproduktion bekämpfen zu wollen – auch mit Einsatz von noch mehr Stickstoffdünger, Insektiziden, Pestiziden und genmanipuliertem Saatgut. So könnte zwar kurzfristig die Produktion gesteigert werden, jedoch zu hohen finanziellen Kosten und mit negativen Folgen für die Bodenfruchtbarkeit, den Gewässerschutz und das Klima, meinte Hoppe.
Gates verwies in seiner Antwort auf die steigenden Bevölkerungszahlen und den zunehmenden Fleischkonsum in den Industrie- und Schwellenländern. Dieser enorme Bedarf ließe sich mit herkömmlichen oder gar ökologischen Methoden der Landwirtschaft mittel- bis langfristig nicht mehr decken. Er räumte aber ein, dass in der Landwirtschaft Umwelt- und Klimaschutzaspekte stärker als bisher berücksichtigt werden müssten.