Glückwunsch an Monira Rahman zum Menschenrechtspreis von Amnesty International Deutschland
Zur Vergabe des Menschenrechtspreises von Amnesty International Deutschland an Monira Rahman aus Bangladesch erklären Volker Beck
, menschenrechtspolitischer Sprecher und Thilo Hoppe, Vorsitzender des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung:
Monira Rahman hat mit ihrem Engagement vielen Opfern von Säureattentaten das Leben gerettet und ihnen eine Perspektive für ihr weiteres Leben gegeben. Viele der Frauen engagieren sich nun selbst im Kampf gegen Säureattentate. Wir sprechen Frau Rahman unsere größte Hochachtung aus und gratulieren ihr zum Menschenrechtspreis, der ihr von Amnesty International am kommenden Sonntag überreicht wird.
In Bangladesh wurden in den letzten fünf Jahren über 1000 Frauen und Mädchen Opfer von Säureattentaten. Sie erlitten lebensbedrohliche Verbrennungen und bleiben ihr Leben lang entstellt. Die Täter handeln aus unterschiedlichen Gründen – von sexueller Abweisung bis hin zu Streitigkeiten über Mitgift und Land. Nur in den wenigsten Fällen kommt es zu einer strafrechtlichen Verfolgung.
Monira Rahman rückte das Thema Säureattentate in die Öffentlichkeit und erreichte mit der von ihr gegründeten Organisation "Acid Survivors Foundation" (ASF) wichtige Ziele. So hat sich dank ihres Einsatzes die Situation der Opfer deutlich verbessert. Gab es vor einigen Jahren höchstens acht Krankenhausbetten für die Behandlung von Verbrennungen und Verätzungen, so betreibt ASF mittlerweile selbst ein modernes Krankenhaus für Säureopfer.
Auch die Regierung von Bangladesch hat inzwischen einige Forderungen von Frau Rahman aufgegriffen. Nach Schätzungen von ASF gehen aber noch immer neun von zehn Tätern straffrei aus. Die Arbeit von Frau Rahman und ASF ist daher weiterhin unerlässlich.
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