G8-Gipfel: Chance für Afrika

Zu den Ergebnissen des G8 Gipfels in Gleneagels erklärt Thilo Hoppe, entwicklungspolitischer Sprecher:

Dass die Regierungschefs der G8-Staaten auf dem vom Terror überschatteten Treffen in Gleneagels ein großes Hilfspaket für Afrika geschnürt haben, ist ein Zeichen der Hoffnung: Die verabredete deutliche Steigerung der Mittel für Entwicklungszusammenarbeit vergrößert besonders für die afrikanischen Reformstaaten, die Chance, in der Armutsbekämpfung einen großen Schritt voran zu kommen. Die geplante Impfkampagne kann Millionen von Kindern das Leben retten. Nun sind die afrikanischen Staaten gefordert, Fortschritte in Sachen Demokratisierung und Korruptionsbekämpfung sowie beim Aufbau von Institutionen zu machen, die dazu beitragen, dass die zusätzlichen Hilfsgelder auch effektiv und nachhaltig der Erreichung der Millenniumsziele dienen.

Das G8-Ergebnis zum Thema Schuldenerlass geht in die richtige Richtung, darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass sich die internationale Gemeinschaft intensiver mit den Ursachen der Schuldenkrise beschäftigen und auch die Einführung eines Insolvenzrechts für Staaten wieder auf die Tagesordnung nehmen muss. Bei den Themen Agrarsubventionen und Klimaschutz sind die G8-Führer eher vage geblieben: Doch für die Zukunft Afrikas und der Entwicklungsländer anderer Kontinente ist die Frage, ob die Handels verzerrenden  Agrarsubventionen der reichen Nationen abgeschafft und die Klimaveränderung gestoppt werden können, existentiell.