G20 sind als Krisenmanager nicht ausreichend – globale Antwort notwendig
Zu dem Zwischenbericht der UN-Expertenkommission zur Reform des internationalen Geld- und Finanzsystems erklären Wolfgang Strengmann-Kuhn, außenwirtschaftspolitischer Sprecher, und Thilo Hoppe, Leiter der AG Globalisierung:
Wir begrüßen die Forderung des Berichts nach einer globalen Antwort auf die Wirtschafts- und Finanzkrise. Weder die G7, noch die G8 oder die G20 können sicherstellen, dass alle Teile der Welt angemessen an der Reformdebatte teilhaben können. Daher müssen die Vereinten Nationen an der Diskussion um Maßnahmen zur Bekämpfung der Krise beteiligt werden und langfristig eine führende Rolle übernehmen.
Es muss sichergestellt werden, dass die Konjunkturprogramme der Industriestaaten keine negativen Auswirkungen auf die Entwicklungsländer haben und dass auch Finanzmittel zur Bewältigung der dringendsten Probleme in den Entwicklungsländern bereitgestellt werden.
Die Krise bietet den Anlass, ein zusammenhängendes Global Governance System voranzubringen. Insbesondere der Vorschlag der Experten-Kommission, mittelfristig einen weltwirtschaftlichen Lenkungsausschuss auf hoher Ebene der Vereinten Nationen zu etablieren, weist in die richtige Richtung und sollte ernsthaft geprüft werden.
Thilo Hoppe ist Vorsitzender des Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.