Flutkatastrophe: Hilfe braucht langen Atem
Die Flutkatastrophe in Südasien hat in der Bevölkerung eine außerordentlich große Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Die Rekord-Spendeneingänge der letzten Tage haben das Vorurteil widerlegt, dass in wirtschaftlich schwächeren Zeiten die Bundesbürger nur um ihre eigenen Probleme kreisen und nicht zum Teilen bereit sind.
Sehr zu begrüßen ist auch die heutige Entscheidung des Bundeskabinetts, die vom Staat gewährte humanitäre Sofort- und Wiederaufbauhilfe für die von der Flutkatastrophe betroffenen Länder auf 500 Millionen Euro aufzustocken. Dies ist ein deutlicher Akt der Solidarität mit den Opfern und bekräftigt den Willen der Bundesregierung, einen ihrer wirtschaftlichen Stärke angemessenen Beitrag zur Erreichung der Millenniumsziele (Halbierung der Zahl der Hungernden und extrem Armen bis 2015) zu leisten.
Sowohl die staatliche als auch die private Hilfsbereitschaft braucht jetzt einen langen Atem, der über die Zeit der Sondersendungen hinausreicht. Auch muss darauf geachtet werden, dass auf Grund der Fokussierung der Medien auf die Folgen des Seebebens andere Krisen und Katastrophen, wie etwa das Flüchtlingselend in Dafur nicht in Vergessenheit geraten.