Fair ist besser

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Zur bundesweiten Eröffnung der Fairen Woche 2007, erklärt Thilo Hoppe MdB:

Die Potenziale des Fairen Handels sind in Deutschland noch längst nicht ausgeschöpft. Die Faire Woche 2007 bietet die Möglichkeit sich mit einem Phänomen auseinanderzusetzen, das wir nicht nur in Deutschland beobachten: Viele Konsumenten schätzen Befragungen zu Folge den Fairen Handel als gut und richtig ein, greifen aber trotzdem nur selten oder gar nicht zu fair gehandelten Produkten.

Die diesjährige Faire Woche wird mit dem Motto "Afrikanissimo – entdecke die Vielfalt!" erfreulicher Weise Afrika in den Mittelpunkt stellen und darauf hinweisen, dass von diesem Kontinent nicht nur Krisen- und Katastrophenmeldungen kommen: Die Zahl der Initiativen, die Anlass zur Hoffnung geben, nimmt zu. Und dazu zählen auch immer mehr Genossenschaften von Kleinbauern, die für den zertifizierten Fairen Handel produzieren und so ein Einkommen erwirtschaften, das ein menschenwürdiges Leben ermöglicht.

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Auftakt der "Fairen Woche" vor dem Berliner Dom: (von links)
Prälat Stephan Reimers, Dompredigerin Petra Zimmermann,
Transfair-Geschäftsführer Dieter Overath, MdB Thilo Hoppe,
Tades Meskela von der Vereinigung äthiopischer Kaffeeproduzenten
und Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul. (eed)

Es ist gut, dass in mehr als 1000 Veranstaltungen gleich mehrere Vorzüge des Fairen Handels auf den Punkt gebracht werden: Der Faire Handel schafft ein besseres Einkommen für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, fördert gezielt Frauen, berücksichtigt die Belange der Umwelt. Er steht für sozialverträgliche Arbeitsbedingungen und eine umweltverträgliche Produktionsweise. Und all dies geschieht transparent und nachvollziehbar. Seit nunmehr fast zwanzig Jahren kommen Kaffee und Tee direkt aus Lateinamerika, Afrika und Asien, ein Großteil davon aus anerkanntem Bioanbau. In Zeiten von regelmäßigen Lebensmittelskandalen kann nicht klar genug betont werden, dass fair gehandelte Produkte immer auch hochwertige Produkte sind. Die kosten ihren Preis und sind ihn auch wert.

Es ist Aufgabe von Eine-Welt-Läden, der Transfair-Stiftung und anderen die potentielle Bereitschaft zum Kauf fair gehandelter Produkte durch kluges Marketing zu fördern. Die Politik muss den Fairen Handel in der Bildungsarbeit fördern und sollte ausloten, wie der Marktzugang für fair gehandelte Produkte verbessert werden kann.

Und doch bleibt auch in dieser Woche darauf hinzuweisen, dass gerechtere und fairere Handelsbedingungen nicht in der Nische des zertifizierten Fairen Handels bleiben dürfen, sondern im gesamten Welthandel notwendig sind. Sowohl bei den Verhandlungen im Rahmen der Welthandelsorganisation (WTO) als auch bei der Gestaltung der Wirtschaftspartnerschaftsabkommen zwischen der Europäischen Union und den AKP-Entwicklungsländern müssen soziale und ökologische Rahmenbedingungen sowie die Förderung von Kleinbauern deutlich mehr Gewicht bekommen.