EU-Exportsubventionen verschärfen Hunger in Afrika
Zu den EU-Export-Subventionen für Schweinefleisch erklären Thilo Hoppe, Leiter der AG Globalisierung, Global Governance und Welthandel, und Ulrike Höfken, Sprecherin für Ernährungspolitik und Verbraucherfragen:
Die aktuelle weltweite Nahrungsmittelkrise ist auch auf eine verfehlte Politik zurückzuführen. Zu geringe Investitionen in die nachhaltige ländliche Entwicklung der Länder des Südens sind eine Seite der Medaille. Der Export billig produzierter und subventionierter Nahrungsmittel aus der EU und den USA sind die andere Seite. Diese Dumping-Exporte der Industrieländer haben katastrophale Auswirkungen auf die regionalen und lokalen Märkte der Entwicklungsländer, insbesondere in Afrika.
Anstatt sich endgültig von dieser widersinnigen, unfairen Politik zu verabschieden, hat die EU vor vier Monaten neue Exportsubventionen für Schweinefleisch eingeführt. Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer erklärte im Januar, dass er sich "persönlich" dafür einsetzen wolle, dass diese Exportsubventionen sogar noch angehoben werden.
Wir fordern die Bundesregierung auf, die Subventionierung des Exports von Schweinefleisch in Entwicklungsländer sofort zu stoppen, die Wettbewerbsfähigkeit von afrikanischen Züchtern und Mästern zu schützen und so einen ehrlichen Beitrag zur Bekämpfung des weltweiten Hungers zu leisten.
Ulrike Höfken ist Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
Thilo Hoppe ist Vorsitzender des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.