Die Zivilgesellschaft in Bangladesch braucht die Unterstützung der internationalen Gebergemeinschaft
Aus Anlass der internationalen Konferenz zu "Menschenrechten und Zivilgesellschaft in Bangladesch" in Berlin vom 26.1. bis 27.1. 2006, erklärt Thilo Hoppe, Vorsitzender des Bundestagsausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung:
Die Lage in Bangladesch spitzt sich zu. Gerade im Vorfeld zu den Parlamentswahlen im Januar 2007 besteht Anlass zur Sorge über zunehmende Menschenrechtsverletzungen und die stark verbreitete Korruption, die von Teilen der Regierung gedeckt wird.
Die Regierung scheint ebenfalls die zunehmende Islamisierung mit zu tragen. Die Radikalisierung islamistischer Gruppen erreichte mit den Bombenanschlägen im August letzten Jahres einen traurigen Höhepunkt. Damit einher geht eine starke Einschränkung der Presse- und Meinungsfreiheit, Repressionen gegen soziale, politische und ethnische Minderheiten sowie gegen Nichtregierungsorganisationen. Frauen und Mädchen werden zunehmend benachteiligt.
Deutschland als wichtiger Entwicklungs- und Wirtschaftspartner Bangladeschs muss gemeinsam mit den anderen Geberländern seinen Einfluss nutzen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Wichtig ist eine genaue Beobachtung der Wahlvorgänge. Auch muss die Entwicklungshilfe an eine gute Regierungsführung geknüpft werden. Sinnvoll wäre eine gezielte Zusammenarbeit auf lokaler Ebene und mit Nichtregierungsorganisationen vor Ort, um einem Missbrauch der Gelder vorzubeugen.
Um den Ärmsten der Armen zu helfen und die demokratische Entwicklung Bangladeschs zu unterstützen, ist Druck der internationalen Gebergemeinschaft nötig.