Die Länder des Südens brauchen Gerechtigkeit statt Almosen
Zum aktuellen Stand der WTO-Verhandlungen in Hongkong erklärt Thilo Hoppe, Vorsitzender des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung:
Auf der Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) in Hongkong überbieten sich zur Zeit die Europäische Union, Japan und die USA mit "großzügigen" Angeboten unter dem Motto "aid for trade". Mit zusätzlichen Entwicklungshilfezahlungen sollen die Kapazitäten der ärmsten Länder verbessert werden, um vom Welthandel zu profitieren.
So sinnvoll solche Unterstützungen auch sein können - sie dürfen nicht zum Ziel haben, sich von der Verpflichtung "freizukaufen", handelsverzerrende Agrarsubventionen abzuschaffen und den Entwicklungsländern mehr Spielraum zu geben, sich vor Dumpingpreisen zu schützen.
Die Länder des Südens brauchen Gerechtigkeit statt Almosen!
Keineswegs darf "aid for trade" dazu führen, dass die Ausweitung der handelsbezogenen Entwicklungshilfe zulasten anderer Schwerpunkte der Entwicklungszusammenarbeit geht - etwa der Hungerbekämpfung, der Förderung des Gesundheitssektors oder der Grundbildung.