Die Ermordung von Erick Martínez mahnt: Mehr Schutz für Menschenrechtsverteidiger
Anlässlich des Mordes an Erick Martínez Ávila, einem Journalisten, Menschenrechtsverteidiger und Aktivisten für die Rechte Homosexueller aus Honduras, erklären Volker Beck, Sprecher für Menschenrechtspolitik, und Thilo Hoppe MdB:
Die Situation in Honduras wird seit dem Staatsstreich 2009 immer unerträglicher. Politische Oppositionelle, Journalistinnen und Journalisten sowie Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger werden bedroht und ermordet. Die fast vollständige Straflosigkeit ermöglicht es zudem dominanten gesellschaftlichen Gruppen ungestraft Minderheiten zu drangsalieren und zu töten. So wurden seit dem Staatsstreich 2009 bislang rund 75 Aktivisten von Organisationen, die sich für die Rechte homosexueller, bisexueller und transsexueller Menschen (LGBT) einsetzen, ermordet.
Der 32-jährige Erick Martínez arbeitete zuletzt als Pressesprecher von Kukulcan, einer Organisation, die sich für die Rechte von LGTB einsetzt. Zudem kandidierte er für einen Listenplatz bei der oppositionellen Partei Libre und gehörte zu den wichtigen Stimmen der Widerstandsbewegung seit dem Staatsstreich 2009.
Die honduranische Regierung muss tiefgreifende Maßnahmen gegen die Gewalt und die Straflosigkeit in ihrem Land durchsetzen, wie etwa Reformen bei Polizei und Justizwesen. Die deutsche Bundesregierung ist aufgerufen, Honduras dabei zu unterstützen. Die Zusammenarbeit mit Honduras kann angesichts der Menschenrechtslage nicht weiter laufen wie bisher. Insbesondere mutige Menschenrechtsverteidiger, Aktivisten und Oppositionelle brauchen die Unterstützung und die Einigkeit der internationalen Gemeinschaft.
Thilo Hoppe ist stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung