Deutsche Bank zockt weiter mit Nahrungsmitteln
Zur Ankündigung des Co-Chefs der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, auch künftig mit Nahrungsmittel-Spekulationen Geld zu verdienen, erklärt Thilo Hoppe, Sprecher für Welternährung:
Es ist bitter, dass die Deutsche Bank – im Gegensatz zu anderen Banken wie etwa der Commerzbank - künftig nicht bereit ist, auf die schmutzigen Profite aus Spekulationsgeschäften auf Basis von Nahrungsmitteln zu verzichten. Damit trägt das größte deutsche Finanzinstitut dazu bei, dass die schwächsten Bevölkerungsgruppen in vielen Ländern auf dieser Welt verstärkt unter Hunger und Armut leiden, weil sie sich die gestiegenen Preise für Grundnahrungsmittel wie Weizen nicht mehr leisten können.
Eine Arbeitsgruppe der Deutschen Bank, die nach der massiven öffentlichen Kritik an Spekulationen mit Nahrungsmitteln im vergangenen Jahr eingerichtet worden war, kommt zu dem Schluss, dass nicht Spekulationen, sondern vielmehr Klimawandel, zunehmender Fleischkonsum und der Drang zum Biosprit für die massiven Preissteigerungen für Grundnahrungsmittel auf dem Weltmarkt verantwortlich seien.
Die Mehrheit der Experten bei einer Anhörung im Bundestag im vergangen Jahr sowie eine große Anzahl an Studien unterstreichen jedoch die Zusammenhänge zwischen den inflationär angestiegenen Investitionen in Agrarrohstoffe und den Preissteigerungen und -schwankungen für Nahrungsmittel.
Solange die Deutsche Bank nicht beweisen kann, dass ihre Finanzinstrumente auf Basis von Agrarrohstoffen nicht zu den Preissteigerungen von Grundnahrungsmitteln beitragen, sollte sie auf diese verzichten.
Die Politik muss zudem der Spekulation klare Grenzen setzen. Die Grünen hatten bereits im Mai 2011 einen Antrag eingereicht, indem Preis-, Positions- und Tempolimits zur Eindämmung gefordert werden.