Hoppe zur Pro B210n-Aktion: „Politik ist nicht käuflich“
Kritisch hat der Auricher Bundestagsabgeordnete Thilo Hoppe (Bündnis 90/Die Grünen) auf das Vorhaben von Rolf Trauernicht reagiert, durch das Sammeln von Geldern aus der Wirtschaft Druck zur Realisierung der Autobahnanbindung Aurichs und des Baus einer Umgehungsstraße (B 210n) zu erzeugen.
„Ich habe großen Respekt vor Tullum und seiner Lebensleistung – aber diese Aktion sollte er sich noch einmal überlegen“, erklärt Hoppe in einer Pressemitteilung. Es könne sinnvoll sein, mit Geld aus der Privatwirtschaft nachzuhelfen, wenn ein in der Bevölkerung unumstrittenes Projekt lediglich an der Finanzierung scheitere. Dies sei jedoch bei der B210n keineswegs der Fall, meint Hoppe. Sowohl in Ihlow als auch in Aurich gebe es in der Bevölkerung massive Bedenken und Widerstände, die ernst genommen werden müssten und über die man nicht einfach mit viel Geld hinweggehen könne.
Wenn Konflikte und eine Spaltung der Bevölkerung wie etwa in Stuttgart vermieden werden sollen, dann dürfe man jetzt nicht mit dem Kopf durch die Wand gehen wollen. „Politik ist nicht käuflich – oder sollte es zumindest nicht sein“, meint Hoppe. Sie müsse das Allgemeinwohl und die Anliegen aller Bürgerinnen und Bürger im Auge behalten.
Bevor Geldsammel-Aktionen gestartet werden, sollten sich Befürworter und Gegner des Straßengroßprojekts an einem Runden Tisch treffen und in aller Sachlichkeit ihre Argumente austauschen, fordert der Bundestagsabgeordnete.
Die Bürgermeister von Aurich und Ihlow und der jetzige oder künftige Landrat bzw. Landrätin sollten zu einem solchen Dialog einladen. Großprojekte wie der Autobahnzubringer und die B210n dürften nicht gegen die Bevölkerung durchgedrückt werden. Möglicherweise müsste am Ende eines Dialoges per Bürgerbefragung herausgefunden werden, was die Mehrheit will.