Hoppe entsetzt über Agrarexperten in Steinmeiers Schattenkabinett
Entsetzt und irritiert ist der Auricher Bundestagsabgeordnete Thilo Hoppe (Bündnis 90/Die Grünen) aufgrund der jüngsten Äußerungen von Udo Folgart, Schattenagrarminister im Team von SPD-Kanzlerkandidat Steinmeier. Folgart hatte sich vor wenigen Tagen sowohl für die Zulassung der gentechnisch veränderten BASF-Kartoffelsorte Amflora als auch für die Ausweitung der Massentierhaltung ausgesprochen. Selbst Mega-Mastanlagen mit 70 000 Schweinen, wie sie im uckermärkischen Haßleben geplant sind, hält Folgart, der auch Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes ist, für unproblematisch.
Wenn dies der neue agrarpolitische Kurs der SPD sei, dann rede sie dem industriellen Agrobusiness das Wort und würde die bäuerliche und umweltschonende Landwirtschaft abschreiben, erklärt Hoppe in einer Pressemitteilung. Er erkenne an, dass sich in Ostfriesland neben den Grünen auch SPD-Vertreter für "gentechnikfreie Zonen" und eine Stärkung der Familienbetriebe einsetzen, schreibt Hoppe. Er könne aber überhaupt nicht verstehen, dass nach der gemeinsam begonnenen Agrarwende unter der rot-grünen Bundesregierung Kanzlerkandidat Steinmeier jetzt einen "ausgewiesenen Lobbyisten der industriellen Landwirtschaft" in sein Schattenkabinett berufen habe.
Nach wie vor sei die SPD für die Grünen der Koalitionswunschpartner Nummer Eins. Er hoffe deshalb, dass sich die SPD-Basis gegen die "agrarpolitische Rolle rückwärts" wehren und dafür sorgen werde, dass Folgart aus dem Kompetenzteam von Steinmeier verschwinden werde.
Artikel in der taz als pdf (5 KB)