"Der wichtigste Beruf ist der Beruf des Landwirts"
Bei der Bauernsternfahrt nach Berlin haben die TeilnehmerInnen am Mittwoch in Hannover Station gemacht. Unter dem Motto "Wir haben es satt" forderten die Bäuerinnen und Bauern von der Bundesregierung eine neue Ausrichtung der Agrarpolitik, die fair, tiergerecht und ökologisch sein soll.
Bei der Kundgebung vor der Marktkirche hielt Thilo Hoppe als Vorsitzender der Kammer für nachhaltige Entwicklung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sowie als stellv. Vorsitzender des Entwicklungsausschusses des Deutschen Bundestages die Hauptrede.
Er sprach den Bäuerinnen und Bauern seine volle Unterstützung zu und betonte, dass es weltweit wohl keinen Bauern gäbe, dem es nicht ein Herzensanliegen wäre, mit seiner Hände Arbeit sich selbst und seine Mitmenschen mit gesunden Nahrungsmitteln zu versorgen und dabei so zu wirtschaften, dass seine Tiere nicht gequält, dass der Boden nicht ausgelaugt , dass Grundwasser nicht belastet und die Natur für nachfolgende Generationen erhalten bliebe.
Hoppe nannte den Beruf des Landwirts , den wichtigsten Beruf überhaupt, denn Bäuerinnen und Bauern sorgen für das elementarste Menschenrecht: das Recht auf gesunde Nahrung.
Er kritisierte die Agrarpolitik der Bundesregierung und der EU, die von der agro-industriellen Lobby geprägt und beide zu intensiv auf Masse statt Klasse setzen würden. Er zeigte sich aber vorsichtig optimistisch, dass der jetzige EU-Agrarkommissar Ciolos erkannt habe, wie menschen- und umweltfeindlich der Masterplan der bisherige EU-Agrarpolitik gewesen sei. Dessen Vorschläge für eine Neuausrichtung der Europäischen Agrarpolitik seien zwar nicht perfekt, aber würden mit dem Slogan "public money for public goods" in die richtige Richtung gehen.
Auch angesichts der eine Milliarde hungernden Menschen weltweit, betonte Hoppe, dass dies vor allem ein Politikprobelm sei: "Wir haben kein Mengenproblem – sondern ein massives Gerechtigkeits- und Verteilungsproblem !"
Rede von Thilo Hoppe bei der Bauernsternfahrt in Hannover
