Auszeichnung des Wattenmeers ist ein großer Erfolg für den Naturschutz
Die Entscheidung des Welterbe-Komitees der UNESCO für das deutsch-niederländische Wattenmeer ist ein großer Erfolg für den Naturschutz. Ich gratuliere herzlich allen denen, die sich jahrelang für das Wattenmeer und dessen Anerkennung als Welterbe eingesetzt haben.
Aus dem Welterbetitel ergeben sich große Chancen - wie etwa noch bessere Möglichkeiten der Förderung des Naturschutzes und der naturtouristischen Vermarktung; dieser Titel ist aber auch mit großen Verpflichtungen verbunden.
Das Beispiel des Dresdner Elbtals zeigt, dass ein zuerkannter Titel allein nicht reicht und dass deutliches Engagement für das Welterbe gefordert ist. So muss das Watt energisch gegen Verschmutzungen geschützt werden, wie sie von der Ölindustrie drohen, die auf die Nordseeölvorhaben im Wattenmeer spekuliert. Das geplante Kohlekraftwerk am Rysumer Nacken ist mit dem Welterbeschutz ebenfalls nicht vereinbar – ebenso wenig wie die Kohlekraftwerkspläne in Wilhelmshaven.
Der Klimawandel stellt für die Flachlandküste an der Nordsee eine elementare Bedrohung dar, denn ein ansteigender Meeresspiegel könnte den einmaligen Lebensraum Watt für immer unter der Meeresoberfläche verschwinden lassen. Mit einer halbherzigen Klimaschutzpolitik ist dem Wattenmeer nicht gedient.
Ich hoffe, dass auch Hamburg und Dänemark bald einen Antrag bei der UNESCO einreichen, damit auch dieser Teil des Wattes unter den wirksamen Schutz der UNESCO-Welterbekonvention fällt. In Hamburg werden auf Initiative der Grünen Gespräche über eine Nachmeldung in Kürze beginnen.
Thilo Hoppe, MdB