Zeichen der Solidarität für Syrerinnen und Syrer
Zur heutigen Geberkonferenz für Syrien in Kuwait erklären Thilo Hoppe, Sprecher für Welternährung, und Tom Koenigs, Vorsitzender im Ausschuss für Menschenrechte:
Die Geberkonferenz für Syrien kommt zur rechten Zeit. Die internationale Gemeinschaft hat heute die Chance ihre Solidarität mit den Opfern des Syrien-Konflikts zu beweisen. 4 Millionen Syrerinnen und Syrer sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. 2,5 Millionen brauchen dringend Nahrungsmittelhilfe. 2 Millionen Menschen sind in Syrien auf der Flucht. Über 660.000 mussten in Nachbarländer fliehen. Der harte Winter und die dramatische Versorgungslage erschwert die ohnehin untragbare Situation.
Der Konflikt in Syrien sollte nicht auf das Militärische reduziert werden. Im Rahmen der humanitären Hilfe ist noch vieles möglich. Die Vereinten Nationen, das Internationale Komitee vom Roten Kreuz und andere Hilfsorganisationen benötigen die tatkräftige Unterstützung der internationalen Gemeinschaft, um das Leid in Syrien zu mindern. Auch die Bundesregierung steht in der Pflicht, schnell ihren Beitrag zu dem von der UN ermittelten Bedarf von etwa 1,5 Milliarden US-Dollar zu leisten. Bereitgestellt hat die Bundesregierung bisher lediglich 2 Millionen Euro. Sie muss ihre Zusagen also deutlich erhöhen. Insgesamt ist der Hilfsbedarf nur zu 3% gedeckt.
Direkte Unterstützung kann die Bundesregierung durch die Aufnahme von syrischen Flüchtlingen leisten. So kann das Leid der Menschen unmittelbar gelindert werden. Einige von ihnen haben Verwandte in Deutschland, die bereit sind sie aufzunehmen. Die Bundesregierung sollte ihre Einreise nach Deutschland ermöglichen. Das wäre ein Zeichen der Solidarität für syrische Flüchtlinge und für die Nachbarländer Syriens, die mit der Aufnahme der Flüchtlinge an ihre Grenzen stoßen.