Mehr Hilfe für Äthiopien notwendig
Angesichts der drohenden Hungersnot in Äthiopien erklärt Thilo Hoppe, Leiter der AG Globalisierung, Global Governance und Welthandel:
Vor dem Hintergrund der globalen Nahungsmittelkrise spitzt sich nun auch die Situation in Äthiopien zu: Die Getreidespeicher sind leer. Mit der nächsten Ernte ist erst ab Ende August zu rechnen. Besonders betroffen sind Frauen und Kinder. Der Anteil der unterernährten Kinder war bereits in den vergangenen Monaten stark angewachsen, bei ausbleibender Hilfe droht vielen der Hungertod. Nach offiziellen Schätzungen brauchen insgesamt 4,5 Millionen Menschen in dem ostafrikanischen Land dringend Nahrungsmittelhilfe.
Wir fordern die Bundesregierung und die internationale Gemeinschaft auf, schnell und umfangreich Nahrungsmittelhilfe für die äthiopische Bevölkerung zur Verfügung zu stellen. Zudem müssen im Rahmen der bi- und multilateralen Entwicklungszusammenarbeit mit Äthiopien deutlich mehr Investitionen in nachhaltige Landwirtschaft und ländliche Entwicklung getätigt werden. Mittelfristig muss auch die äthiopische Regierung einen Kurswechsel einschlagen und sich an die Selbstverpflichtung halten, zehn Prozent ihres Budgets für die Entwicklung der Landwirtschaft einzusetzen. Nur so kann Ernährungssicherheit in Äthiopien erreicht werden.
Wir appellieren zudem an die äthiopische Regierung, das geplante Gesetz zur Einschränkung der Arbeit von Nichtregierungsorganisationen nicht zu verabschieden. Insbesondere vor dem Hintergrund der drohenden Hungerkrise ist es unabdingbar, dass lokale und internationale Organisationen uneingeschränkt Hilfe leisten können.